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Nächster Halt: Brig erzählt von den Sorgen und Nöten des zwölfjährigen André Pastrella der, tausendmal entwurzelt durch ständige Schul- und Wohnungswechsel, sich weder als Schweizer noch als Italiener fühlt. Mit seinen Eltern lebt er in einer Sozialwohnung in der französischen Schweiz. Von seinem Vater wird er nicht gerade zimperlich behandelt, und die Jugendbande, die ihn unaufhörlich bedroht, macht den Gang zur Schule zur Tortur. Einzig die Sommerferien in Sizilien sind ein Lichtblick, doch die Rückkehr in den Norden ist unabwendbar und die Realität des Alltags erbarmungslos.
Mit Humor und großem Einfühlungsvermögen gewährt Joseph Incardona uns durch sein Alter Ego André Pastrella einen persönlichen Einblick in die Welt eines Heranwachsenden der Siebzigerjahre. 

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buchcover naechster halt brig farbig

Buchgestaltung Matteo Hofer

TEXTAUSZUG

Mein Vater hatte seine Arbeit verloren, und wieder einmal mussten wir umziehen. Ich fing an, mich daran zu gewöhnen. Egal wo wir ankamen, ich ging auf die Straße hinunter und traf andere Kinder mit einem Ball, es reichte, dass eine der beiden Mannschaften eine ungerade Zahl von Spielern hatte. Nein, das Umziehen war kein Problem mehr, wenn man von den Scherereien in der Schule mal absah: Die Klasse während des Schuljahres zu wechseln, bedeutete, Prügel austeilen und einstecken. Verschwendete Energie, bloß damit man sich an ein Pult setzen konnte, ohne gehänselt zu werden, weil man der «Neue» oder der «Tschingg» war.

Französisches Original: Permis C, 2016  
BSN Press, Lausanne
Deutsche Übersetzung von Daniel Oesch
Die Übersetzung wurde unterstützt von Pro Helvetia.

Oktober 2017, 232 Seiten
ISBN 978-3-9523550-9-1
CHF 29 / € 24

Erhältlich auf Bestellung in jeder Buchhandlung.